Titelbild Pfeile

Wie du die richtigen Pfeile für deinen Bogen aussuchst und worauf du dabei achten musst.

Pfeile gehören zu den entscheidenden Elementen der Bogen­sport­aus­rüs­tung und können in ihrer Bedeutung kaum überschätzt werden. Der beste und teuerste Bogen der Welt ist nutzlos, solange nicht korrekt abgestimmte Pfeile mit ihm geschossen werden. Im Folgenden werden wir uns genauer mit den verschiedenen Aspekten auseinandersetzen, die bei der Auswahl der passenden Pfeile zu beachten sind – von den unterschiedlichen Schaftmaterialien und -durchmessern über die Befiederung bis hin zu ihrem Gewicht.

Unterschiedliche Pfeile

Pfeile mit unterschiedlicher Befiederung (v. oben nach unten): Naturfedern, Plastik-Vanes und Spin-Wings

Woraus bestehen Pfeile?

Pfeile zum Bogenschießen bestehen immer aus 4 Komponenten, von denen jede einzelne einen Einfluss auf den Flug des Pfeils haben kann.

      1. Schaft:
        Er ist sozusagen der Körper des Pfeils und kann je nach Bauart und Material mehr oder weniger steif sein.
      2. Nocke:
        Sie besteht in der Regel aus Kunststoff und sitzt am hinteren Ende des Pfeils. Bei Holzpfeilen wird die Nocke manchmal auch von Hand in den Schaft gesägt und ausgeschliffen. Nocken braucht man, um den Pfeil vor dem Schießen an der Bogensehne zu befestigen („einzunocken“).
      3. Befiederung:
        Sie kann entweder aus der Natur stammen (zumeist vom Truthahn), aber auch aus Kunststoff sein. Compound-Schützen verwenden für die 50-m-Outdoor-Distanz in der Regel sogenannte Plastik-Vanes, während Olympic-Recurve-Schützen tendenziell zu den ultraleichten „Spin Wings“ greifen. „Spin Wings“ sorgen aufgrund ihrer gekrümmten Bauart für eine Rotation des Pfeiles in der Luft, was zu einem stabilerem Flugverhalten auf den weiten Distanzen führt. Allgemein dient die Befiederung eines Pfeils seiner Stabilisierung. Längere Federn stabiliseren den Pfeil schneller, haben aber einen höheren Luftwiederstand, weshalb sie grundsätzlich auf kürzeren Outdoor-Distanzen und im Indoor-Bereich geschossen werden.
      4. Spitze:
        Spitzen werden (hoffentlich) am vorderen des Pfeiles eingeklebt oder eingeschraubt, können unterschiedliche Formen (Bullet, Pin Point, Apex) haben und aus verschiedenen Materialien (Stahl, gehärteter Werkzeugstahl, Wolfram) hergestellt sein. Natürlich gibt es sie auch mit unterschiedlichem Gewicht, das beim Bogenschießen in der Einheit „Grain“ (1 Grain = 0,0647989 Gramm) angegeben wird.

        TopHat-Spitzen

        Diverse Spitzenformen und -typen von TopHat-Archery

Schaftmaterialien

Pfeile aus Holz

Holzpfeile werden in der Regel aus Fichten- oder Zedernholz hergestellt und von traditionellen (insbesondere Langbogen-) Schützen verwendet. Da Holz ein „arbeitendes“ Naturmaterial ist, bietet es nicht dieselbe Präzision wie etwa Karbon oder auch Aluminium. Durchbiegeverhalten und Geradheit sind nicht konstant, sondern ändern sich laufend mit der Temperatur und oder Witterung. Außerdem benötigt Holz in Pfeilform einen relativ großen Mindestdurchmesser, um beim Schuss nicht zu zerbrechen, was sich negativ auf den Luftwiderstand auswirkt. Olympic-Recurve-, Compound-, aber auch Barebow-Schützen fangen daher nicht viel bis gar nichts mit Holzpfeilen an. Dafür sind sie günstig und bereits ab etwa 2 € pro Stück erhältlich.

Pfeile aus Aluminium

Der Aluminiumpfeil ist leicht, langlebig und im Vergleich zum Karbonpfeil überaus preiswert. Er verfügt über ein anderes Kategorisierungssystem, das hin und wieder für Verwirrung sorgt, aber leicht zu entschlüsseln ist.

Easton Aluminiumpfeile RX-7 und Co

Was bedeuten die Hieroglyphen auf dem Aluminiumpfeil?

Nehmen wir als Beispiel den RX-7-Aluminium-Schaft von EASTON mit dem Spine-Wert 23-420. (Mit welchem Verfahren der Spine-Wert ermittelt wird, besprechen wir etwas weiter unten.) Die ersten beiden Ziffern (hier die 23) stehen für den Außendurchmesser des Pfeils, gemessen in 1/64 Zoll. Die Zahl 420 bezeichnet den Durchbiegungswert (Spine) in 1/1000 Zoll. Ein weiteres Ziffernpaar (beim RX-7 etwa 15) steht für die jeweilige Wandstärke in 1/1000 Zoll gemessen.

Der natürliche Feind des Aluminiumpfeils ist die Stramitscheibe. Schlägt er dort in einem ungünstigen Winkel ein, kann es sein, dass er sich aufgrund der Härte des Stramits verbiegt. Heutzutage werden Alu-Pfeile größeren Durchmessers gerne während der Hallensaison auf die 18-m-Distanz und in Kombination mit 4″-Federn verwendet. Sie fliegen wunderbar, stabilisieren sich durch die großen Federn schnell in der Luft und schauen noch dazu gut aus.

Pfeile aus Karbon

Der Karbonpfeil fliegt genauso gut wie der aus Aluminium, allerdings ist er robuster und erheblich stabiler gebaut. Es gibt ihn in großen und kleinen Durchmessern sowie in allen Spineklassen. Dünne Karbonpfeile werden grundsätzlich auf die größeren Distanzen bis 70 m mit kurzen Vanes oder Spin Wings geschossen. Vorsicht: Ist ein Karbonpfeil einmal beschädigt (ein kleiner Riss oder ein sichtbarer Karbonfaden genügt), empfiehlt es sich, ihn zu ersetzen, da der Pfeil irgendwann zersplittern wird, was wiederum zu unschönen Verletzungen führen kann.

Karbonpfeil Skylon-Preminens

Skylon Premines – Premium-Karbonpfeil mit Mikrodurchmesser

Pfeile aus Aluminium und Karbon

Beim Aluminium-Karbon-Pfeil kommt das Beste aus den beiden Materialwelten zusammen. Der Kern dieser Pfeile besteht aus Aluminium und wird zusätzlich von einer Schicht aus Karbon ummantelt. Aus aerodynamischen Gründen ist er in der Mitte etwas dicker gebaut als vorne und hinten (Barrelform), d. h. man muss beim Schneiden vorsichtig sein. Die Schäfte dürfen nur von vorne und in einem bestimmten Ausmaß beschnitten werden. Durch die besondere Bauart entsteht ein schneller, etwas schwerer, aber immer noch leichter Pfeil mit hoher Steifigkeit, der auch bei windigen Verhältnissen stabil in der Luft liegt. Apropos liegen: Preislich liegen Aluminium-Karbon-Pfeile an der Weltspitze, wovon A/C/E- und X10-Schütz*innen (rund 45 € pro Schaft!) ein Klagelied singen können.

Der Spine-Wert und wie er gemessen wird

Der Durchbiegungs- oder Spinewert eines Pfeiles wird durch ein standardisiertes Verfahren ermittelt: Dabei wird ein 29″ langer Pfeilschaft auf zwei Auflagepunkten positioniert, die einen Abstand von exakt 28″ haben. In der Mitte wird nun ein 880 Gramm schweres Gewicht angebracht, das den Schaft noch unten biegt. Die Strecke der Durchbiegung wird gemessen und sodann in 1/1000 Zoll ausgegeben. Das Ergebnis ist der Spinewert.

Ram Products Spine Tester

Pfeile-Spine-Tester von Ram Products

ZUSAMMENFASSUNG

Wer bei Wettbewerben Langbogen schießt, wählt

  • Holzpfeile aus Fichten- oder Zedernholz
  • mit großem Durchmesser
  • und schönen langen Naturfedern (4 oder 5)

Wer Outdoor „Target“ bis auf 70 m schießt, wählt

  • einen Karbon- oder Aluminium/Karbon-Pfeil
  • einen Pfeil mit geringem Durchmesser (ID: .157″ oder weniger), kurzem (ab 1 3/4″) und niedrigem Federn- bzw. Vaneprofil (Low Profile)

Wer Outdoor 3D schießt, wählt

  • einen Karbonpfeil
  • mit mittlerem Durchmesser (ID: ab .196″ und mehr)
  • und Naturfedern oder Vanes zwischen 3 und 4 Zoll Länge

Wer Indoor „Target“ auf 18 m schießt, wählt

  • entweder seine Outdoor-Pfeile oder
  • Karbon-, Aluminium- bzw. A/C-Pfeile
  • mit großem Außendurchmesser bis zu .360″ (Line Cutter!)
  • und 4 – 5 Zoll langen Naturfedern

Wer erfahren möchte, wie man Pfeil und Bogen korrekt aufeinander abstimmt


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Verwandte Artikel:
Welche Standhöhe für welchen Bogen?

Fliegende Pfeile beim Bogenschießen

Die richtige Technik beim Bogenschießen

Der richtigen Technik beim Bogenschießen, vielfach auch als Form bezeichnet, kann nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet werden. Sie sollte vor einem Spiegel oder einer Kamera in drei Stufen trainiert werden: Zunächst nur mit dem Körper. Dann mit einem Theraband und schließlich mit einem Bogen mit extrem leichtem Zuggewicht (nicht mehr als 8 Pfund). Ein ausgezeichnetes Video zu diesem Thema hat die koreanische Trainerlegende Kim Hyung Tak zur Verfügung gestellt. Egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener, es empfiehlt sich, dieses Video genau zu studieren.

Warum ist die Form so wichtig?

Ohne die richtige Form wird man im Bogensport höchstens mittelmäßige, nie aber Top-Ergebnisse erzielen. Sie beginnt beim Stand (Nullstellung) und setzt sich in vier weiteren Positionsphasen fort: Der Vorspannungsposition (Anheben, Kraftdreieck optimieren), der Anhebe- und Stützposition (Laden, Ankern, Transfer, Halten), der Halteposition (Zielen, Expansion, Lösen) und schließlich der Nachhalteposition (Absenken, Entspannen), die wieder in die Nullstellung mündet.

 

Bogenschiessen -Zielscheibe in Hinterhof

Die Bedeutung des Standes

Der Stand beim Bogenschießen ist hüftbreit, die Füße sind parallel in einer Linie, die zur Scheibe zeigt. Das Körpergewicht wird im groben Verhältnis von 60% zu 40% nach vorne auf die Fußballen verlagert. Rechter und linker Fuß werden gleich stark belastet. So steht man als Bogenschütze stabil und kippt beim Durcharbeiten der Positionsphasen weder nach vorne noch nach hinten und auch nicht zur Seite. Vor dem Aufbau jedes Schusses sollte man sich als Schütz*in kurz vergewissern, ob man richtig steht. Das Hervorheben des korrekten Standes mag im ersten Moment banal erscheinen, ist es aber nicht! Wir dürfen in diesem Zusammenhang aus den Aufzeichnungen eines Vereinskollegen zitieren:

20.12.23: Alle Pfeile zu tief und leicht rechts. Anpassung der Visiereinstellung brachte kaum Verbesserung. Gegen Ende des Trainings am Stand gearbeitet. Hatte zu viel Gewicht auf dem vorderen Fuß! Nach der Anpassung (Zentrierung der Massen) waren die Pfeile wieder dort, wo sie hingehören.

Siehe da, als der Stand gepasst hat, haben also Höhe und Richtung auch wieder gepasst. Daher: Wenn Pfeile tendenziell zu hoch (Rücklage) oder zu tief (Vorlage) einschlagen, zu allererst den Stand prüfen und erst dann, sofern sich keine Verbesserung einstellt, andere Parameter in Betracht ziehen! Der Stand ist buchstäblich die Basis eines guten Schusses.

Die richtige Körperhaltung

Der Körper befindet sich in entspannter, gerader Haltung über den Beinen. Der Kopf blickt in der Nullstellung zunächst geradeaus. Erst in der Vorspannungsposition wird er in Richtung Scheibe gedreht, wobei die Augen das Gold (im Bogensport heißen 9er- und 10er-Ring „Gold“) fixiert halten.

Die korrekte Handhabung des Bogens

Ist der richtige Stand eingenommen, legt der*die Schütz*in den Pfeil ein und versenkt die Bogenhand so im Griff, dass er mit dem Handballen den korrekten Druckpunkt findet. Dabei ist oft die Außenkante des Griffs eine gute Orientierungshilfe, die zum Auffinden des Druckpunkts entlang der Lebenslinie in die Handfläche gedrückt wird. Die Zughand hält die Sehne leicht vorgespannt. Der Kopf wird in Richtung Scheibe gedreht, dann wird der Bogen hochgehoben. Ganz wichtig beim Bogenschießen: Der Bogen muss gerade, genau senkrecht zum Boden, hochgehoben werden. Wird er schief angehoben und verkantet, wirkt sich dies jedenfalls negativ auf den weiteren Schussablauf aus.

Mann beim Bogenschießen

Der richtige Spannablauf

Die Sehne wird gleichmäßig und ebenfalls ganz gerade bis in die Ankerposition zurückgezogen. Dies geschieht aus der Schulter und über den Ellenbogen der Zughand, damit die erforderlichen Partien der Rückenmuskulatur angesprochen werden. Der Auszug darf weder zu zögerlich noch zu energisch erfolgen und endet stets in derselben Ankerposition.

Die Bedeutung der Atmung

In Bezug auf die Atmung gibt es im Bogensport unterschiedliche Ansätze. Die einen atmen beim Hochhebendes Bogens ein und ab dem Ausziehen der Sehne eine bestimmte Menge ihrer Atemluft aus, um dann, analog zu den Gewehr- und Pistolenschützen, im Anker die Luft anzuhalten. Da Bogenschießen nicht zuletzt über Expansion funktioniert, gibt es auch alternative Atemtechniken, bei denen während des gesamten Schussablaufes eingeatmet wird, um mit der kontinuierlichen Ausdehnung des Brustkorbs bspw. leichter durch den Klicker zu kommen.
Die Atmung ist freilich ein intuitives Element, nicht nur beim Bogenschießen. Insofern besteht hier Raum für Individualität. In jedem Fall spielt die Atmung beim Schussablauf eine wichtige Rolle, da sie häufig als Konzentrationshilfe herangezogen wird, um das „kontrollierende Denken“ vorübergehend auszuschalten oder abzulenken.

Die Ausrichtung der Augen

Bogenschießen ist ein Sport, bei dem es auf die gleichförmige Reproduktion ein und desselben Bewegungsablaufs ankommt. Insofern spielen die Augen zu Beginn eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Innerhalb des Bewegungsablaufs müssen sie jedoch immer parallel zum Boden gehalten werden. D. h. der Kopf muss stets gerade sein, egal in welcher Positionsphase man sich gerade befindet. Wird der Kopf in Richtung Zielscheibe gedreht, fokussieren die Augen, wie bereits erwähnt, das Gold der Zielauflage. Das Ziel bleibt dabei stets im Fokus, egal ob ein Visier verwendet wird oder nicht.

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Tipps zur Verbesserung deiner Form

Sieh dir regelmäßig Youtube-Videos von den besten Schützen der Welt an. Konzentriere dich darauf, wie sie die unterschiedlichen Positionsphasen meistern. Übe vor dem Spiegel oder vor laufender Handy- bzw. Tablet-Kamera. Es gibt Apps wie zum Beispiel Coach’s Eye, mit denen du um überschaubares Geld deinen Schussablauf analysieren kannst. Trainiere mit Theraband oder einem Bogen mit geringem Zuggewicht und achte penibel auf korrekte Ausführung deiner Schussphasen. Übe viel, am besten täglich. Bogenschießen lernt man nicht von heute auf morgen – zum Glück, denn sonst würde es ja schnell langweilig.

Bogenlänge Messpfeil Skala

Der Auszug bestimmt die Länge des Bogens

Die Faustregel zur Ermittlung der korrekten Bogenlänge ist im Grunde trivial: Wer groß ist und weit ausziehen kann, sollte einen großen bzw. langen Bogen wählen und wer eher klein ist und über einen kurzen Auszug verfügt, folgerichtig einen kleinen oder kurzen Bogen. Nur so ist gewährleistet, dass Schütz*innen den optimalen Wirkungsbereich ihres Sportgeräts auch nutzen können. Wie die unterschiedlichen Größenordnungen konkret aussehen, davon handelt dieser Beitrag.

Bogenlänge = Mittelstück plus Wurfarme

Die Bogenlänge ergibt sich aus der Länge des Mittelstücks plus der Länge der Wurfarme. Mittelstücke werden überwiegend mit einer Länge von 25“ gebaut. Manche Hersteller (z.B. Gillo oder auch Hoyt) produzieren auch Mittelstücke in 19″, 23“ und 27“, um sämtliche Bedürfnisse in Bezug auf die passende Bogenlänge abzudecken.

Wurfarmgrößen: Short, Medium, Long

Wurfarme werden grundsätzlich in den Längen „Short“, „Medium“ und „Long“ hergestellt. Daraus ergeben sich folgende Bogenlängen:

  • 25er-Mittelstück + „Short“-Wurfarme = 66“-Bogen
  • 25er-Mittelstück + „Medium“-Wurfarme = 68“-Bogen
  • 25er-Mittelstück + „Long“-Wurfarme = 70“-Bogen
  • Weitere Beispiele:
    • 23er-Mittelstück + „Short“-Wurfarme = 64“-Bogen
    • 27er-Mittelstück + „Long“-Wurfarme = 72“-Bogen
Bogenlänge ist gleich Mittelstück plus Wurfarme

Sébastien Flute – Mittelstück und Wurfarme der Modellreihe EVO | Länge: 68″

Welche Bogenlänge zu deinem Auszug passt

Grundsätzlich gelten folgende Auszug- und Längenrelationen, die je nach Schießtechnik und Körperbau (leicht) variieren können:

  • Auszug 25“+: Bogenlänge 66“
  • Auszug 27“+: Bogenlänge 68“
  • Auszug 29“+: Bogenlänge 70“
  • „Unter- oder Übergrößen“
    • Auszug <25“: 64“ Bogenlänge
    • Auszug >31“: 72“ Bogenlänge

 

Wie stelle ich meine Auszugslänge fest?

Deinen Auszug ermittelst du am besten mit der Messpfeilmethode: Sie entspricht zum einen dem A.T.A.-Standard (Archery Trade Association) und ist zum anderen das präziseste Verfahren, um die Auszuglänge zu bestimmen. Man benötigt einen geeigneten Bogen sowie einen Pfeil, der lang genug ist, oder einen sogenannten Messpfeil mit aufgedruckter Skala.

Der Bogen soll nicht zu stark sein (etwa 20 bis 30#), damit der Schütze leicht die korrekte Haltung einnehmen und man so den tatsächlichen Vollauszug bestimmen kann. Die Bogenklasse ist dabei irrelevant.

Um den Auszug zu messen, wird der Messpfeil in die Sehne eingenockt und der Bogen vom Schützen bis zum Ankerpunkt ausgezogen. Dabei muss auf die korrekte Form geachtet werden.

Gemessen wird am Pivot-Punkt

Sobald die Haltung stimmt, kann der Längen-Messwert am Pivot-Punkt des Bogens (tiefster Punkt im Griff!) abgelesen werden. Zu diesem Wert addiert man dann noch 1 ¾ Zoll hinzu. Daraus ergibt sich die Auszugslänge nach dem A.T.A.-Standard. Wenn kein Messpfeil zur Verfügung steht, markiert man einfach den Pfeil an der Stelle, wo sich der Pivot-Point befindet, misst anschließend die Distanz von Nockboden zur Markierung und addiert hier 1 ¾ Zoll hinzu.

Bei traditionellen Bögen wird eine nach A.T.A.-Standard gemessene Auszugslänge und eine Messung bis zur Vorderkante annähernd identisch sein. Insofern kann man bei der Bestimmung der Auszugslänge der Einfachheit halber auch auf diesen Wert zurückgreifen. Bei Recurve- oder Metallmittelstücken sieht die Sache anders aus. Würde man hier an der Vorderkante messen, könnten die vielen unterschiedlichen Griffstückgeometrien die individuelle Auszugslänge beeinflussen, was freilich nicht sein darf. Aus diesem Grund hat die A.T.A. aus allen auf dem Markt befindlichen Mittelstücken den Durchschnittswert von 1 ¾ Zoll errechnet, der wie gesagt zur Länge des Pivot-Punkts addiert wird.

Hörbuchtipp zum Thema Bogenschießen

Paulo Coelho: Der Weg des Bogens
Sprecher: Sven Görtz
Spieldauer: 47 min
Typ: Affiliate Link

Bogenkurse Sommer 2022 auf einem Bogensportplatz mit Scheiben

In Kooperation mit dem BSV Wallern veranstalten wir auch diesen Sommer wieder Bogenkurse für Einsteiger*innen auf der Outdoor-Schießanlage des Vereins in der Trattnachtalstraße am Ortsende von Wallern (48.23373° nördl. Breite und 13.9587° östl. Länge).

Unter fachkundiger Anleitung eines zertifizierten Instruktors können Interessierte jeweils nach Terminvereinbarung in die faszinierende Welt des Bogensports eintauchen.

Bogenkurs(e) im August 2022

Fr, 12. August, 15.00 Uhr => AUSGEBUCHT!
Fr, 19. August, 15.00 Uhr => 6 Plätze frei

Anmeldung per E-Mail oder unter 0676 603 49 68.
Kursgebühr: 40 € für Erwachsene, 20 € für Kinder (ab 10 Jahren)
Leihausrüstung vorhanden!

Wir freuen uns auf euren Besuch!

Korrektes Lösen beim Bogenschießen –Kopf-Silhouette Robin Hoods im Zentrum einer Zielscheibe

Wer kennt es nicht? Einen Pfeil „verzupfen“, reißen anstatt zu lösen, zu wenig tief ankern – die Lösetechnik beim Bogenschießen hat schon so manchen vor Probleme gestellt.

Im Folgenden präsentieren wir euch ein überaus anschauliches Video zum Thema Lösen und wie man es trainieren kann. Das Video gehört zur Serie „How to? Archery explained“, die wir euch hiermit wärmstes ans Herz legen!

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(Die „russische Übung“, im Auszug Daumen und kleinen Finger zu bewegen, ist übrigens gar nicht so einfach!)

Hier noch ein paar Artikel, mit denen du den Löseablauf auch zu Hause optimal trainieren kannst.

Viel Spaß beim Ausprobieren!