Auf dem Prüfstand: Skylon Preminens
Superschlanker Pfeil mit fantastischen Flugeigenschaften
Skylon Preminens, die Kampfansage aus Fernost
Die Pfeilmodelle Preminens (±.001″) und auch Paragon (±.0015″) der Marke Skylon Archery werden von immer mehr Schützen als veritable Alternative zu Eastons kaum noch erschwinglichem X10 angesehen. Dieser Ansicht wollten wir nachgehen und haben einen neuen Satz Skylon Preminens 550 einem ersten Belastungstest (ca. 600 Schuss) unterzogen. Gerne geben wir zu, dass wir von den Flugeigenschaften und der Stabilität dieser Pfeile aus dem fernen China einigermaßen begeistert waren bzw. nach wie vor sind.
Schlanke Daten
Mit 6,5 Grain per Inch spielt der Pfeil in derselben Gewichtsklasse wie der A/C/E von Easton. Zum Vergleich: Der X10 bringt 7,5 GPI auf die Waage und verfügt mit 0,203″ über einen geringfügig größeren Außendurchmesser, was den Preminens mit 0,189″ zum schlanksten Pfeil dieser Klasse macht.
Setup unserer Skylon Preminens
Wir verwenden derzeit die Standard-Edelstahlspitzen von Skylon, die wir auf 110 Grain „zurechtgesägt“ haben, da unsere Körperkraft für einen Break-off nicht ausreichend war. Die extreme Tropfenform dieser Spitzen, die es übrigens auch parallel sowie in Tungsten-Ausführung gibt, ist optisch im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig, macht sich allerdings bezahlt, sobald man das erste Mal Pfeile holen geht. Noch nie haben sich Pfeile spielender aus Stramit herausziehen lassen als diese!
Befiedert haben wir den Pfeil mit der Soft-Version der von Brady Ellison beworbenen und angeblich auch selbst geschossenen Spider Vanes in 1,5″. Am hinteren Ende des Skylon Preminens versieht eine Beiter-Pin-Nocke unauffällig ihren Dienst, die sich mit wenig Kraftanstrengung auf den (mitgelieferten!) Skylon-Pins anbringen lässt.
Pfeilflug
Selbst mit nicht endgültig eingestellter Pfeilauflage (wir hatten noch andere Pfeile am Start) und ohne jegliche Änderung am Button war sofort ersichtlich, wie satt der Skylon Preminens in der Luft „liegt“ und wie präzise mit diesem Pfeil – auch bei stärkerem Wind – geschossen werden kann. Sollte es also in Zukunft beim Turnier einmal nicht so gut laufen, gibt es keine Möglichkeit, sich auf den Preminens rauszureden. Der fliegt immer zuverlässig und schnurgerade dorthin, wohin er vom Schützen und natürlich auch von der Schützin abgelassen wird. Wir waren ohne Übertreibung begeistert und stellten uns als echte Österreicher nun die Frage, wo denn nun der Haken bei diesen Pfeilen liegen könnte. Möglicherweise bei der Qualität?
Unfreiwillige Qualitätskontrolle
Es liegt auf der Hand, dass man so etwas nicht tut, dennoch haben wir eines unserer nigelnagelneuen Versuchsobjekte aufgrund einer verkehrten Visiereinstellung aus 30 m geradewegs in eine Ziegelwand geballert. Als wir schon anfangen wollten, bitterlich zu weinen, stellte sich heraus, dass der Pfeil nicht den geringsten Schaden genommen hatte! Nicht einmal die Spitze war durch den doch sehr heftigen Aufprall verformt worden. Beim nächsten Schuss auf 70 m flog derselbe Pfeil wieder satt und seelenruhig ins Gold. „Qualitätshaken“ somit Fehlanzeige.
Fazit
Der Skylon Preminens ist um die Hälfte günstiger als der X10 und verfügt über annähernd dieselben Flugeigenschaften, auch wenn er „nur“ ein Vollkarbonpfeil ohne Alukern ist. Zudem ist er robust und für ein langes Leben gebaut (wenn man ihn nicht gerade übers Knie bricht) – ach ja, und hübsch ist er obendrein. Warum sollten wir also Doppelte für einen X10 – oder selbst einen A/C/E – bezahlen, um (vielleicht) ein bisschen mehr an Qualität im Köcher zu haben? Eben.
Der Easton X10 hat seine Heimat bei den Spitzenschützen und Profis, die sich über Sponsorenverträge freuen dürfen und einem verschossenen 40-€-Schaft nicht nachtrauern müssen. Für alle anderen könnten die Modelle von Skylon die treffendere Alternative sein.
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